Stellungnahme von Herrn Georg Ruby zur Strukturdebatte der Musikhochschulen vom 22. Juli 2013

Freitag, 26. Juli 2013, 09:07 Uhr

Stellungnahme zum Thema “Weiterentwicklung der Musikhochschulen in Baden-Württemberg”

Georg Ruby / 22.07.2013

Anlaß dieser Stellungnahme ist ein Interview des Kunst-Staatssekretärs Jürgen Walter vom 19.07.2013 in den Stuttgarter Nachrichten.

Ich bin zur Zeit in Frankreich und kenne dieses Interview seit zwei Stunden.

Seine auf meine Person nicht zutreffenden Aussagen stellen meine Arbeit in der beratenden Kommission zum Thema “Weiterentwicklung der Musikhochschulen in Baden-Württemberg” des Ministeriums Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg in ein falsches Licht und kehren meine Aussagen in diesem Gremium geradezu um.

Daher bestehe ich auf folgende Richtigstellung:

1) ich habe niemals empfohlen, einen Jazz-Studiengang – weder den in Stuttgart, noch den in Mannheim – zu schließen!

2) die fünf geladenen ExpertInnen, zu denen ich gehörte, wurden für diese Tagung gebeten, angesichts geplanter struktureller Veränderungen in der gesamten Landschaft der Musikhochschulen in Baden-Württemberg, ihren Blick von außen auf Strukturen und Außenwirkung der fünf Musikhochschulen zu richten und die sich daraus ergebenden Eindrücke zu vermitteln.

3) alle fünf eingeladenen ExpertInnen hatten sich im Vorhinein gegen eine mögliche Instrumentalisierung in einer Rolle als “Sparkommissare” verwahrt, die für das Ministerium als Feigenblatt dienen könnte, Kürzungen oder Schließungen zu legitimieren.

4) ich selbst hatte mich in einem meiner Statements, das sich auf eine mögliche Schließung des Standorts Trossingen bezog, soweit geäußert, daß ich meine Rolle – sowohl in diesem als auch im Bereich anderer Standorte – auf keinen Fall als Befürworter von Schließungen von Standorten oder Studiengängen sehe.

5) neben der Diskussion über alle anderen Themenkreise dieses weiten Bereichs war und ist meine Sicht auf den Ausbildungsbereich Jazz in BW folgende:
Baden-Württemberg glänzt durch eine materiell hochwertige ausgestattete Musikhochschullandschaft in sogar fünf Standorten, deren Arbeit weit über die Landesgrenzen hinaus wirkt. Was in BW fehlt, ist meiner Meinung nach ein (und das heißt nicht nur ein) im Vergleich dazu genauso abstrahlender, großer Jazz-Studiengang, der mit den beiden “Elephanten” in Deutschland, Köln und Berlin, konkurrieren kann. Dieser Studiengang müßte ca. 120 Studierende ausbilden und die starke Jazzszene, die sich in BW ja nicht nur um die Zentren Mannheim oder Stuttgart gruppiert, stärken. Auf diese Weise würde man, so wie es die Studiengänge in Köln und Berlin bewirken, ein Mehr an qualifizierten Studienwilligen im Bereich
Jazz nach BW locken und damit auch die schon vorhandenen Jazz-Netzwerke intensivieren. Es ging bei meiner Einschätzung also um nichts anderes als um eine Stärkung und auf keinen Fall um eine Eindampfung der Jazz-Ausbildung in BW!

6) wie man aus diesen Einschätzungen herauslesen soll, ich sei für eine Schließung des Ausbildungsgangs Jazz in Stuttgart, ist mir ein Rätsel.

7) sollte meine Mitwirkung in der Diskussion “Weiterentwicklung der Musikhochschulen in Baden-Württemberg” von wem auch immer dazu mißbraucht werden, um Kürzungs- und Schließungsabsichten meiner Person zuzuschreiben, verwahre ich mich dagegen.

Eine Bemerkung sei mir zum Schluß erlaubt: es haben sich viele Personen nach Veröffentlichungen des oben genannten Interviews diskreditierend oder diffamierend über meine Person geäußert. Fast niemand hat vor diesen Äußerungen den Kontakt mit mir gesucht, um herauszufinden, ob die Presseversion die korrekten Informationen transportiert. Ich finde das äußerst schade.

Mit besten Grüßen.
Georg Ruby

Veröffentlicht von Stadtverwaltung Trossingen
Kategorie: Allgemein

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