Pressemitteilung vom 16. Juli 2013

Montag, 22. Juli 2013, 13:07 Uhr

Voller Unverständnis reagierte Bürgermeister Dr. Clemens Maier am Dienstag morgen auf die Sparvorschläge aus Stuttgart. Die Existenz der Musikhochschule Trossingen wird dem Vernehmen nach wieder einmal von Seiten der Landesregierung in Frage gestellt. Rund 300 Studienplätze sollen demnach in Trossingen wegfallen, es wird sogar diskutiert, dass die Trossinger Hochschule zu einer Außenstelle der Musikhochschule Stuttgart werden könnte. Dies würde rasch ein völliges Ausbluten des hiesigen Standortes bedeuten. Die Standorte Stuttgart, Karlsruhe und Freiburg sollen zulasten von Mannheim und
Trossingen gestärkt werden. Am Mittwoch sollen die Details der Überlegungen des Wissenschaftsministeriums bekannt gegeben werden.

„Für die Hochschule selbst und für Trossingen als Hochschulstadt wäre das eine
Katastrophe“, so Dr. Maier in einer ersten Reaktion. Sparvorschläge aus dem
Wissenschaftsministerium gingen einmal mehr einseitig zu Lasten des ländlichen
Raumes. „Erst denkt die Regierung laut darüber nach, die Täler im Schwarzwald
wieder zuwachsen zu lassen, und nun nimmt die Regierung dem ländlichen Bereich
auch noch ihre kulturellen Hochburgen“.
Bezeichnend ist die Äußerung eines Stuttgarter Ministerialbeamten in den
Gesprächen mit der Trossinger Hochschule: „Wir sind nicht für die Bespaßung der
Region zuständig.“ Eine solche an Arroganz nicht mehr zu überbietende Aussage
zeigt, dass im Kultusministerium der ländliche Raum offenbar abgeschrieben ist und allein die Metropolen Beachtung finden. Mit einer sachlichen Auseinandersetzung in der Standortfrage hat dies jedenfalls nichts zu tun.

Bürgermeister Dr. Maier ist sich sicher, dass die Musikhochschule selbst alles getan hat, um wettbewerbsfähig zu sein. Das Niveau an der Hochschule ist hoch, und im Vergleich mit den Hochschulen in Freiburg, Karlsruhe oder Stuttgart schneiden die Studierenden aus der Musikstadt in Wettbewerben und am Arbeitsmarkt überdurchschnittlich gut ab. Die Qualität der Ausbildung auf der Baar kann sich sehen lassen.
Und auch finanziell wurde der Musikhochschule Trossingen erst jüngst vom Landesrechnungshof bescheinigt, dass sie im Vergleich zu den anderen Hochschulen außergewöhnlich sparsam mit ihren finanziellen Mitteln umgeht.
Umso mehr wundert es, wenn nun gerade die Trossinger Hochschule für weitere Einsparungen auf Landesebene zur Ader gelassen wird.
Die nun vorliegenden Vorschläge aus dem Ministerium decken sich in keiner Weise mit dem Ergebnis der Prüfung des Landesrechnungshofs. Dieser hatte in seinem aktuellen Bericht bewusst keine Schließung einer Musikhochschule vorgeschlagen, unter anderem mit dem Argument, dass der Einspareffekt unwesentlich wäre, die negativen Folgen überwiegen würden und die Hochschulen das kulturelle Leben in ihrer jeweiligen Region weit über die Hochschule hinaus beleben und bereichern und auch damit zur Standortqualität beitragen.
Dass das Ministerium diese Dimension gezielt beiseite lässt, ist völlig unverständlich.
Bürgermeister Dr. Maier: „In einer Stadt wie Stuttgart fallen ein paar hundert Studenten doch gar nicht auf. Hier bei uns in Trossingen sind sie aber ein wichtiger Faktor und tragen entscheidend zum kulturellen Leben in der Stadt und der ganzen Region bei. Etwas mehr Augenmaß würde ich mir in unserer Regierung schon wünschen!“
gez.
Dr. Clemens Maier
Bürgermeister

Veröffentlicht von Stadtverwaltung Trossingen
Kategorie: Allgemein

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