Pressemitteilung vom 09. August 2013

Freitag, 09. August 2013, 09:08 Uhr

PRESSEMITTEILUNG

Dialogprozess beginnt holprig

Mit verhaltenem Optimismus nahm Trossingens Bürgermeister Dr. Clemens Maier die Ankündigung von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer auf, wonach das Ministerium nun in einen Dialogprozess mit den Beteiligten in Sachen Umstrukturierung der Musikhochschullandschaft in Baden-Württemberg eintreten wolle. Dies hatte sie in einer öffentlichen Veranstaltung in Trossingen angekündigt, als sie sich vergangene Woche den Fragen und Beiträgen der Öffentlichkeit stellte.

Bürgermeister Dr. Maier hat noch Zweifel an der Redlichkeit dieses Angebots. „Ein Dialog setzt voraus, dass beide Seiten offen für die Argumente des anderen sind. Das verspüre ich bei Ministerin Bauer im Moment noch nicht.“

In einer Pressekonferenz am Ende der Veranstaltung im Trossinger Kesselhaus hatte Ministerin Bauer der Presse ein Konzept zur geplanten Hochschul-Akademie in Trossingen vorgestellt. Weder Vertreter der Stadt noch der Musikhochschule waren dazu eingeladen worden. Auch in den vorangehenden Gesprächen mit der Ministerin war dieses Konzept mit keinem Wort erwähnt geschweige denn dargestellt worden. „Wenn die Ministerin den Dialog anbietet, und dann unmittelbar danach einen wichtigen Baustein für Trossingen in Monologform der Presse vorstellt, ohne dass die Betroffenen dazu kommen dürfen, so macht das das Angebot zum Dialog unglaubwürdig“, so Dr. Maier dazu. Bis heute habe er von Seiten des Ministeriums die Konzeptskizze zur geplanten Hochschulakademie nicht bekommen, geschweige denn nähere Erläuterungen dazu erhalten, wie das eigentlich zu erwarten gewesen wäre.
„Das Konzept sieht offenbar vor, dass auch die Stadt Trossingen in eine Mitträgerschaft dieser Akademie eingebunden werden soll. Dies ist bislang mit uns in keiner Weise auch nur angesprochen worden,“ wundert sich der Bürgermeister.

Die Ministerin hatte in Trossingen ausgeführt, dass während der Sommerpause jedenfalls keine weiteren Schritte mehr begonnen und damit auch der Dialogprozess noch nicht angegangen werde.
Ein guter Einstieg in einen Dialog wäre nach Ansicht von Bürgermeister Dr. Maier beispielsweise, wenn das Ministerium auf die von Seiten der Stadt mehrfach schriftlich geäußerten, sachlich fundierten Bedenken gegen das Eckpunktepapier eingehen und sich mit den Vorbehalten argumentativ auseinandersetzen würde.
„Bis heute warte ich noch auf eine Beantwortung meiner Schreiben, ja, nicht einmal eine Eingangsbestätigung kam bisher bei mir an.“ kritisiert Maier.

Zumindest ein Zeitplan, wie und wann denn nun in die Gespräche eingestiegen werden solle, und eine Aussage dazu, wer denn daran teilnehmen werde, sei auch zum jetzigen Zeitpunkt durchaus zu erwarten.
Bürgermeister Dr. Maier: „Die Ministerin hat hier vor Ort den aus meiner Sicht fragwürdigen Eindruck vermittelt, der Dialogprozess sei schon immer geplant gewesen. Dann müsste sie aber eigentlich auch jetzt schon wissen, wie er ablaufen soll.“

gez.
Dr. Clemens Maier
Bürgermeister

Veröffentlicht von Stadtverwaltung Trossingen
Kategorie: Allgemein

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