Guido Wolf, MdL: “Die Ministerin lässt die Katze aus dem Sack: Trossingen soll den Vollmusikhochschulstatus verlieren”

Mittwoch, 14. August 2013, 09:08 Uhr

Pressemitteilung des Landtagspräsidenten Guido Wolf vom 12. August 2013:

PRESSEMITTEILUNG
Musikhochschule Trossingen
Wolf: „Die Ministerin lässt die Katze aus dem Sack: Trossingen soll den Vollmusikhochschulstatus verlieren“

Unmittelbar nach Bekanntwerden der Pläne der Landesregierung, die Anzahl der Studienplätze an der Musikhochschule Trossingen drastisch zu reduzieren hat der CDU-Landtagsabgeordnete Guido Wolf mobil gemacht und sich in einem Positionspapier gemeinsam mit den CDU-Abgeordneten der Region (Karl Rombach MdL, Wahlkreis Villingen-Schwenningen, Stefan Teufel MdL, Wahlkreis Rottweil, Wolfgang Reuther MdL, Wahlkreis Singen, Günther-Martin Pauli MdL, Wahlkreis Balingen, Klaus Burger MdL, Wahlkreis Sigmaringen) an Ministerpräsident Winfried Kretschmann MdL und Wissenschaftsministerin Theresia Bauer MdL gewandt. „Heute ging nun das Antwortschreiben der Ministerin ein, welches große Enttäuschung erzeugt“, bringt es Guido Wolf MdL auf den Punkt. „Die Ministerin lässt darin erstmals die Katze aus dem Sack: Trossingen soll den Vollmusikhochschulstatus verlieren“, zeigt sich Guido Wolf MdL entrüstet. „Wie sie den Hochschulstandort Trossingen auf diese Weise sichern will, bleibt nach wie vor ihr Geheimnis“, fragt sich Wolf. Die Diskussion in Trossingen vor Ort scheine bislang keinerlei Nachhall bei der Landesregierung gefunden zu haben. Das Konzept der Ministerin scheine zu stehen und soll unverändert umgesetzt werden. „Offensichtlich ist der regionale Unmut, der sich in breiter Solidarisierung mit der Musikhochschule Trossingen niederschlägt, nach wie vor in Stuttgart nicht realisiert worden. Sommerpause ist nicht“, stellt Guido Wolf MdL fest und ermuntert alle, weiterhin mit guten Argumenten am Ball zu bleiben.
„Einmal mehr muss betont werden, dass der Rechnungshof zwar Einsparungen insgesamt, nicht aber einen Kahlschlag am Standort Trossingen gefordert hat. Im Gegenteil, der Rechnungshof attestiert der Musikhochschule Trossingen eine höchst effiziente Arbeit bei gleichzeitig erlangtem Exzellenzstatus,“ stellt Wolf abschließend nochmals fest.

_________________________________________________________________________________________

Antwortschreiben von Ministerin Bauer auf das Positionspapier vom 17. Juli 2013:

Frau Ministerin Bauer antwortet auf das Positionspapier der CDU-Abgeordneten und lässt hierbei verlauten, dass die Musikhochschule Trossingen ihren Vollmusikhochschulstatus verlieren soll.
Antwort Ministerin Bauer in Sachen MH Trossingen

_________________________________________________________________________________________

Positionspapier der CDU-Abgeordneten vom 17. Juli 2013:

Die CDU-Abgeordneten der Region haben sich mobil gemacht und sich mit einem Positionspapier an Ministerin Bauer gewandt um für den Erhalt der Musikhochschule Trossingen zu kämpfen:
http://www.der-wolf-im-revier.de/corporate/Resolution_Musikhochschule_Trossingen.pdf

(Foto: Landtagspräsident Guido Wolf)

Veröffentlicht von Stadtverwaltung Trossingen
Kategorie: Allgemein

1 Kommentar zu "Guido Wolf, MdL: "Die Ministerin lässt die Katze aus dem Sack: Trossingen soll den Vollmusikhochschulstatus verlieren"" kommentieren
Karl-Dieter Brinkmann
18. August 2013 at 17:38

Die Argumente Theresia Bauers erscheinen in Ihrer Formulierung und Ausdrucksweise zunächst plausibel, auf der anderen Seite krankt die Behauptung, die Ausbildung von Musikern an den Hochschulen in BaWü überschreite den Bedarf des Arbeitsmarktes, an einer unzureichenden Unterfütterung mit wirklich hieb- und stichfesten Indizien. Sicherlich ist es ein Faktum, daß 1.) die Zahl der Orchesterstellen sinkt und es ist ebenfalls ein Faktum, daß 2.) Nicht-Orchestermusiker bzw. freiberufliche Musiker oftmals nahe des Existenzminimums wirtschaften, aber: 1.) fast die Hälfte der Musikstudierenden sind Ausländer, in den dt. Orchestern finden sich jedoch mehrheitlich deutsche Musiker (auch unter den jüngeren), daraus kann gefolgert werden, daß die ausländischen Alumni Deutschland nach dem Studium großteils wieder verlassen (zumal man in den “Ersatzarbeitsfeldern” wie Musikschule u. freiem Markt nur recht weniger Ausländer findet); somit ist offensichtlich, daß die dt. Orchester gar nicht alle Absolventen der Orchesterstudiengänge “auffangen” müssen. 2.) Die Nicht-Orchestermusiker arbeiten zumeist als Musikpädagogen, entweder freiberuflich oder angestellt an öffentlichen Musikschulen; daß hier einkommenstechnisch nicht das große Geld verdient werden kann, liegt weniger an der mangelnden Nachfrage, sondern vielmehr daran, daß dieser Beruf nur an Nachmittagen ausgeübt werden kann (somit nicht 40 Stunden in der Woche) und darüber hinaus die Lehrkräftebezahlung durch Städte und Gemeinden bei öffentl. Musikschulen unzureichend niedrig ist (TVöD 9; einem Hochschulabschluß angemessen wäre mind. TVöD 11); oder, im Fall von Privatunterricht, den Eltern der unterrichteten Schüler – wobei man von einer durchschnittlichen Verweildauer eines Schülers beim gleichen Lehrer von ca. 3 Jahre ausgehen kann – keine horrenden monatlichen Gebühren im dreistelligen Bereich zugemutet werden können. Gerade im Bereich Musikpädagogik ist heute wesentlich mehr berufliche Aktivität zu verzeichnen als früher, da sich v. a. der Sektor der privaten Musikschulen entwickelt, die es früher in diesem Umfang so nicht gab und die meistenteils gut ausgelastet sind. Um das Prekariat freiberufl. bzw. pädagogisch tätiger Musiker zu beenden, ist höhere Bezahlung an öffentl. Musikschulen dringend notwendig und ein Ausbau der musikschultechnischen Infrastruktur generell; in puncto Orchesterstellen ist endlich ein Bekenntnis der Politik zum Erhalt der Kulturorchester geboten – siehe SWR-Orchesterfusion: von seiten des Landes BaWü kam keine Reaktion darauf; daß zuvor ein neuer Rundfunkstaatsvertrag verabschiedet wurde, dessen Rahmenbedigungen eine Orchesterfusion indirekt ermöglichten, hätte hier keine Rolle spielen dürfen. Es geht um Werte!

Hinterlassen Sie eine Antwort

Timeline für Aktionen